Seid gegrüßt,
nun Nuklearwaffen in Star Wars sind ein wirklich interessantes Thema und auch ich habe mir schon des Öfteren meine Gedanken dazu gemacht. Meines Wissens nach gibt es, was sich auch mit den Beiträgen anderer und dem Internet deckt, keinen bekannten Einsatz, also werde ich das Thema im Folgenden logisch erläutern.
Schauen wir uns dazu zunächst einmal die Funktionsweise einer Atombombe, beziehungsweise Wasserstoffbombe an. Das Grundprinzip ist recht einfach, beide funktionieren ähnlich, indem sie explodieren und alles zunichte machen. Dies geschieht durch eine nukleare Kettenreaktion, wer will kann sich gerne dazu informieren. Ich bin zwar kein Kernphysiker, allerdings reicht es an dieser Stelle zu wissen dass beide bumm machen. Danach passiert folgendes, sei es nun Atom- oder Wasserstoffbombe. Diese richten bekanntermaßen eine beachtliche Menge an Zerstörung an, welche in drei Schritten erfolgt.
Zunächst einmal produzieren sie eine gewaltige Menge an Hitze, um es anschaulicher zu fassen: in Hiroshima gab es Schatten auf den Böden von Menschen, während die Menschen selbst verdampft sind. Jetzt ist das Problem der Hitze auf einem Planeten natürlich auch in Star Wars gleichermaßen vorhanden. Wenn man nun diese Sache aber ins All verlagert stößt man auf das ein oder andere Problem, nämlich Deflektorschilde. Ich wage an dieser Stelle zu bezweifeln, dass sie Wärme allzu gut hindurchlassen.
Als zweites kommt die Druckwelle, wenn man die Hitze überlebt hat. Um genau zu sein sind es sogar zwei. Für gewöhnlich wird eine solche Bombe in einer gewissen Höhe gezündet, sodass Folgendes passiert: die Druckwelle der Explosion breitet sich aus und schlägt dabei auf dem Boden auf, wodurch sie reflektiert wird und diese zweite Druckwelle überlagert die erste, was den Effekt verstärkt (der sogenannte Mach- Effekt). Dadurch ist die Zerstörung direkt unter der Bombe nicht so groß wie einige hundert Meter entfernt davon. Auf einem Planeten natürlich wieder sinnvoll, verwandelt sich die Druckwelle im All in... naja nichts wirklich. Die Druckwelle wird auf einem Medium übertragen, für gewöhnlich die Luft. Im All gibt es aber keine nennenswerten Meiden die die Druckwelle übertragen könnten. Das heißt auf die Wirkung der Druckwelle, die den meisten sichtbaren Schaden verursacht, können wir in unserem Krieg nicht setzen. Neben der Druckwelle selbst produziert die Explosion aber noch etwas anderes, zu dem ich gleich komme.
Der letzte Todesfaktor bei einer Atom- oder Wasserstoffbombe ist nämlich etwas unheimlich mysteriöses das man nicht sieht: Radioaktivität. Durch die atomare Kettenreaktion kommt es zu drei schädlichen Faktoren, dem alpha- Zerfall, dem beta- Zerfall und der Aussendung von Gammastrahlung. Die ersten beiden sind, vor allem wenn man in einem Raumschiff, welches sehr stabil und mit einer recht dicken Hülle ausgestattet ist, kaum von Belangen. Die Gammastrahlung ist ein Problem. Die Strahlenkrankheit, wie man sie in Hiroshima, Nagasaki und Prypjat gesehen hat, wir hauptsächlich durch Gammastrahlung verursacht. Diese kann auch dickere Hüllen durchdringen und entreißt dabei den Atomen im Körper Elektronen, welche ihrerseits wieder andere Elektronen anderer Atome herausschlagen können. Dabei kommt es zu einer Veränderung oder Zerstörung des Moleküls, welches zum Absterben der Zelle führen kann. Dies ist verheerend, da es durch die Strukturveränderung an Proteinen zum Verlust deren Enzymaktivität führen kann. Außerdem hat der Vorgang Auswirkungen auf Phosphorsäureesther durch die Bildung von Radikalen, was zu einer Veränderung der DNA führt, und somit auch langfristige Folgen hat. Je nach Strahlendosis kann dies zu einem sehr schnellen Tod führen. Nach all den Schauermärchen aber eine Entwarnung. Die meisten Schiffe haben Deflektorschilde, welche eine Mischung aus Strahlen- und Partikelschilden sind, also auch radioaktive Teilchen und Strahlung vom Schiff fern halten. Auf Planeten bleibt es allerdings ein Grund zur Sorge.
Fassen wir bis jetzt also einmal zusammen: die Hitze wird dem Schiff eher weniger etwas ausmachen, da Turbolaser bekanntlich auch einiges an Hitze generieren und Schilde damit gut klarkommen. Die Druckwelle entfällt ganz, da sie kein Medium hat, und das Gespenst der Radioaktivität kommt nicht durch die Schilde (wenn das Schiff welche hat). Auf Planeten und ähnliche würde sich das Ganze in etwa wie auf der Erde entwickeln, bleibt also eine unangenehme Sache. Allerdings würde es ein großes Gebiet langfristig verseuchen, wenn es also nicht um totale Zerstörung geht wird dies eher gemieden.
Interessanterweise entwickelt aber jede Explosion noch etwas anderes: Energie. Ich habe leider nicht viele Werte zu den freigesetzten Energie von Turbolasern oder ähnlichem gefunden, allerdings Schildstärken. Laut diesem Wiki hat der Acclamator- Klasse Angriffskreuzer eine maximale Schildstärke von 7*10^22 Watt, also 7*10^22 Joule/Sekunde an Leistung. Ich gehe davon aus, dass die Schildstärke von größeren Schiffen nochmal stärker ist. Die Hiroshima Atombombe hatte eine Sprengkraft von 56*10^12 Joule, die größte je gezündete Bombe, die Zar- Wasserstoffbombe brachte es auf 210*10^15 Joule. Wie wir sehen, ist das zu wenig. Lassen wir den Zweifel aus und vor, dass die Schilde kaum so stark sein können sondern nehmen es einfach mal an (schließlich sind wir hier bei Star Wars).
Wie sich herausgestellt hat, sind Nuklearwaffen nicht annährend stark genug oder haben zumindest keine wirklichen Vorteilen, da es im Star Wars Universum bessere und stärkere Waffen gibt.