Nuiwit

Nuiwit
Allgemeines
Heimatwelt	Altor 14
Lebensraum	Sand, Felsen
Klasse	Reptiloiden
Ernährungstyp	herbivor
Sprache	Basic
Beschreibung
Hautfarbe	goldgelb bis braun, auch grau-grün

Nuiwit oder „Altorianische Echse“ heißt eine intelligente reptiloide Spezies, die auf dem Planeten Altor 14 heimisch ist.

Beschreibung

„Die Nuiwit sind extreme Pazifisten, sie verachten Gewalt in jeder Form, und sie können in keiner Weise begreifen, dass es so etwas wie ‚akzeptable‘ Gewalt gibt.“

— Obo Rin ^(Quelle)

Körperbau

Nuiwit sind wechselwarme, zweibeinig oder vierbeinig gehende Reptiloiden, deren Körper mit feinen, hornigen Schuppen bedeckt ist. Ihre Farbgebung reicht von goldgelb über braun bis zu graugrün. Die Augen sitzen auf Stielen und ermöglichen eine Rundumsicht, Nuiwit haben keine sichtbaren Ohren. Ihre schmalen, schnabelartigen Kiefer tragen eine Vielzahl abgerundeter Zähne, ihre Zunge ist röhrenförmig und zum Greifen geeignet, sie endet in zwei hornigen Spitzen, mit denen Nuiwit auch Gerüche wahrnehmen. Die Vorderbeine tragen vier mit Krallen bewehrte Finger, wovon einer opponierbar ist, die Füße haben drei ebenfalls krallenbesetzte Zehen. Ihr Schwanz kann bei Gefahr abgestoßen werden, um Fressfeinde wie die Avogwi abzulenken, er wächst im Laufe von vier Standardwochen nach.

Obwohl keine von beiden Spezies dies gerne hört, scheinen Nuiwit und Avogwi stammesgeschichtlich verwandt zu sein. Auffallende Ähnlichkeiten bestehen zwischen dem Schnabel der Avogwi und dem Mund der Nuiwit sowie im röhrenförmigen Bau der Zungen beider Spezies. Auch die Federn der Avogwi haben sich wohl, wie bei allen gefiederten Wesen, aus Schuppen entwickelt, die am Körper der Nuiwit wie auch an den Beinen der Avogwi zu sehen sind.

Lebensweise

Nuiwit ernähren sich ausschließlich von Pflanzen, darunter Früchte und die Blätter der auf Altor 14 heimischen Segeltuchpflanzen. Da sie wechselwarm sind, bleibt ihre Aktivität auf die fünf bis 30 Standardstunden nach der Dämmerung beschränkt, in denen während des 94stündigen Planetentages einigermaßen gemäßigte Temperaturen herrschen.

Ursprünglich gingen Nuiwits wohl auf allen vier Extremitäten. Obo Rin mutmaßt, dass sie die Fähigkeit, sich auf den Hinterbeinen fortzubewegen, im Laufe ihrer Evolution entwickelten, um an höher wachsende Früchte heranreichen zu können. Aus einem ähnlichen Grund, so vermutet Obo Rin, entwickelten sich ihre Vorderfüße zu Händen, damit die Nuiwit den giftigen Nadeln einiger fruchttragenden Bäume ausweichen könnten. Allerdings kann ein Nuiwit, der soeben seinen Schwanz abgeworfen hat, nicht aufrecht stehen, weil dieser für die Balance im Stehen erforderlich ist.

Ihre einzigen Fressfeinde sind die Avogwi, welche einen Nuiwit als besonders wohlschmeckende Beute ansehen.

Wesen

Nuiwit sind außerordentlich friedfertig, sie verabscheuen jede Art von Gewalt. So beschränken sie auch ihre Ernährung auf solche Früchte und Blätter, die sie ohne Zerstörung der betreffenden Pflanze ernten können, und ernähren sich, ohne den Tod anderer Lebewesen in Kauf zu nehmen. Anders als die entgegenstehende Auffassung der Avogwi ist dies jedoch keine Philosophie, sondern Bestandteil ihrer Natur. Kein Nuiwit ist fähig, Gewalt anzuwenden oder gar zu töten, gerät er in Bedrängnis, so zieht er ausschließlich die Alternative Flucht oder Tod in Betracht. Ihre Kultur bringt es mit sich, dass sie kein Verständnis für Meinungsverschiedenheiten aufbringen.

Kultur

Im Weltbild der Nuiwit gibt es keinerlei Rechtfertigung für Gewaltanwendung. Auf diese Weise widerlegen sie - ihrer Ansicht nach - den Grundsatz der Avogwi, dass das Überleben eines Wesens auf dem Tod anderer Wesen beruhe. Die Notwendigkeit, gegen die Avogwi zu bestehen, veranlasste sie zur Bildung engmaschiger Gemeinwesen, die ihre Stärke aus der Anzahl ihrer Mitglieder schöpfen, und in denen eine bemerkenswerte Gleichförmigkeit der Auffassungen und Denkweisen herrscht.

So ist ihre Gesellschaftsordnung ausgesprochen harmonisch strukturiert und hebt sich damit vom gesetzlosen und räuberischen Gehabe der Avogwi ab. Ihr Regierungssystem umfasst mehrere zusammenwirkende „Ältestenräte“, wobei diese Bezeichnung etwas irreführend ist, da das Lebensalter bei der Besetzung der Räte keine Rolle spielt. Die Mitgliedschaft beruht auf dem Einvernehmen des Gemeinwesens, das durch Diskussionen über die Kandidaten in Kongressen hergestellt wird. Dabei verhandeln die Nuiwit so lange, bis alle Anwesenden sich friedlich und ohne Streit auf einen Kandidaten geeinigt haben.

Ihre Technologie ist besonders auf dem Gebiet der Landwirtschaft hoch entwickelt, so züchten sie mit großem Erfolg einige Arten fruchttragender Nadelbäume. Zur Versorgung ihrer Gemeinwesen und der Landwirtschaft zapfen die Nuiwit Wasservorkommen unter der Oberfläche an, die sie mit Hilfe seismographischer Methoden aufspüren. Dank ihrer zweckmäßigen Hände sind Nuiwit auch geschickte Handwerker, ihre Erzeugnisse sind sinnreich konstruiert und beweisen ihren natürlichen Sinn für eine ebenso funktionale wie ästhetisch ansprechende Gestaltung. Sie stellen zum Beispiel Töpferware, Einrichtungsgegenstände aus unlegierten Metallen und einfache Droiden her, all dies findet galaxisweite Nachfrage.

Die ursprüngliche Lebensweise der Nuiwit zieht immer mehr Touristen aus der gesamten Galaxis an, die in deren Ansiedlungen die Erfahrung eines einfachen Lebens suchen.

Außerhalb ihres Heimatplaneten sind Nuiwit noch seltener anzutreffen als Avogwi, da sie eine starke Bindung an ihr Gemeinwesen besitzen. Jene, die Altor 14 verlassen, sind vergleichsweise aggressive Vertreter ihrer Spezies, obwohl auch sie nicht zu Waffen greifen. Vielmehr unternehmen sie wortreiche Anstrengungen, andere intelligente Wesen dazu zu bringen, nach Altor 14 zu reisen und die Nuiwit vor den Verbrechen der Avogwi zu beschützen. Auch den Verzehr anderer als pflanzlicher Nahrung stellen sie lautstark in Frage.

Geschichte

In der Zeit, als das Imperium sich über die Galaxis auszubreiten begann, entdeckte ein Kundschafter der Rego Mineral Company Altor 14. Seitdem versucht das Unternehmen, dort Schürfrechte zu erlangen, doch die Avogwi weigerten sich standhaft, darüber auch nur zu verhandeln, obwohl die Mineralien unter ihren Horsten das Einzige sind, das sie als Handelsware anzubieten haben. In dieser Frage zeigten sich die Nuiwit wesentlich zugänglicher, sie stimmten einer Ausbeutung der Bodenschätze auf ihrem Territorium schließlich nach langen Verhandlungen zu.

Die Friedfertigkeit der Nuiwit gilt als der einzige Grund, warum die Avogwi auf Altor 14 nicht längst ausgerottet sind. Zudem ist den Nuiwit klar, dass sie damit den einzigen Fleischfresser auf ihrem Planeten beseitigen würden. Bereits der Gedanke, eine Armee aufzustellen und sich der Avogwi mit Gewalt zu erwehren, ist für die Gewalt ablehnenden Nuiwit in keiner Weise nachvollziehbar.

Ungeachtet ihres wachsenden Wohlstandes lehnen die meisten Nuiwit, wie auch die Avowi, außerplanetarische Technologie weiterhin ab und ziehen ihren eigenen Lebensstil vor. Sie nutzen jedoch ihre technologische Überlegenheit, um die Avogwi immer mehr zurückzudrängen, indem sie alles verfügbare Land auf dem Planeten in Anspruch nehmen.

Hinter den Kulissen

• In ihrem Körperbau und ihrem Verhalten sind die Nuiwit tatsächlich stark an irdische Eidechsen angelehnt, so findet man etwa den abwerfbaren Schwanz (Autotomie) auch bei der in Mitteleuropa heimischen Blindschleiche.
• Die um 360° drehbaren Augen sind einer anderen Reptilienart, dem Chamäleon, nachempfunden.
• Das aufrechte Stehen und Laufen mit Ausbalancieren durch den Schwanz findet man wiederum bei den Kragenechsen Australiens und Neuguineas.

Quellen

• Galaxy Guide 4: Alien Races (Seite 10ff.)
• The Complete Star Wars Encyclopedia (Band I, 25)