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==Star-Wars-Kid==
 
==Star-Wars-Kid==
Der damals 15-jährige Zehntklässler Ghyslain Raza nahm im November 2002 an einem Videoprojekt seiner High School teil. Nachdem der Kurs vorüber war und sich seine Mitschüler verabschiedeten, verbrachte Einzelgänger Ghyslain noch einige Zeit im schuleigenen Videostudio. Nicht wissend, dass die Kamera noch immer aufzeichnete, schnappte sich Ghyslain einen Golfball-Aufheber und fuchtelte diesen wie [[Darth Maul]]s [[Lichtschwert|Doppelklingen-Lichtschwert]] aus ''[[Episode I – Die dunkle Bedrohung]]'' herum. Er keuchte, sprang durch den Raum und ahmte gleichzeitig die bekannten Summ-Geräusche der Lichtschwerter nach. Nach einer zwei minütigen Einlage hatte sich der Schüler verausgabt und verließ die Schule, ohne jedoch die Videokassette aus der Kamera zu nehmen.
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Der damals 15-jährige Zehntklässler Ghyslain Raza nahm im November 2002 an einem Videoprojekt seiner High School teil. Nachdem der Kurs vorüber war und sich seine Mitschüler verabschiedeten, verbrachte Einzelgänger Ghyslain noch einige Zeit im schuleigenen Videostudio. Nicht wissend, dass die Kamera noch immer aufzeichnete, schnappte sich Ghyslain einen Golfball-Aufheber und fuchtelte diesen wie [[Darth Maul]]s [[Lichtschwert|Doppelklingen-Lichtschwert]] aus {{E1}} herum. Er keuchte, sprang durch den Raum und ahmte gleichzeitig die bekannten Summ-Geräusche der Lichtschwerter nach. Nach einer zwei minütigen Einlage hatte sich der Schüler verausgabt und verließ die Schule, ohne jedoch die Videokassette aus der Kamera zu nehmen.
   
Am 19. April 2003 legte einer seiner Klassenkameraden das Band ein und entdeckte dabei das geheime Lichtschwert-Workout von Ghyslain. Die Mitschüler empfanden die ungelenke Performance so belustigend, dass sie den Clip wenig später in der Internet-Tauschbörse Kazaa zum Download bereit stellten. Innerhalb von zwei Wochen wurde die Datei über eine Millionen Mal heruntergeladen und sogar Medien wie die ''New York Times'' oder der ''Spiegel'' berichten über das Internetphänomen. Schließlich fügten einige Fans dem Clip noch originalgetreue Laser- und Geräuscheffekte ein und wieder andere erstellten zahlreiche Witzversionen. So verdrängte Ghyslain nicht nur [[Obi-Wan Kenobi]] aus seinem Kampf zwischen [[Anakin Skywalker|Darth Vader]] in ''[[Episode IV – Eine neue Hoffnung]]'', sondern der pummelige Kanadier wurde schließlich auch als Batman, Terminator und als Ritter der Kokosnuss dargestellt. Sogar eine mit Furzgeräuschen unterlegte Version erfreute sich großer Beliebtheit. Selbst eine eigene Internetseite wurde dem als „Star Wars-Kid“ verspotteten Zehntklässler gewidmet, Jedimaster.net.
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Am 19. April 2003 legte einer seiner Klassenkameraden das Band ein und entdeckte dabei das geheime Lichtschwert-Workout von Ghyslain. Die Mitschüler empfanden die ungelenke Performance so belustigend, dass sie den Clip wenig später in der Internet-Tauschbörse Kazaa zum Download bereit stellten. Innerhalb von zwei Wochen wurde die Datei über eine Millionen Mal heruntergeladen und sogar Medien wie die ''New York Times'' oder der ''Spiegel'' berichten über das Internetphänomen. Schließlich fügten einige Fans dem Clip noch originalgetreue Laser- und Geräuscheffekte ein und wieder andere erstellten zahlreiche Witzversionen. So verdrängte Ghyslain nicht nur [[Obi-Wan Kenobi]] aus seinem Kampf zwischen [[Anakin Skywalker|Darth Vader]] in {{E4}}, sondern der pummelige Kanadier wurde schließlich auch als Batman, Terminator und als Ritter der Kokosnuss dargestellt. Sogar eine mit Furzgeräuschen unterlegte Version erfreute sich großer Beliebtheit. Selbst eine eigene Internetseite wurde dem als „Star Wars-Kid“ verspotteten Zehntklässler gewidmet, Jedimaster.net.
   
Nach einigen Wochen änderte sich die allgemeine Stimmung und Ghyslain erhielt Tausende von Mails, die ihm zum Durchhalten aufforderten oder die ihm versöhnliche Worte spendierten. Die Betreiber des Webtagebuchs waxy.org begannen sogar eine Spendenaktion, die rund 3.500 Dollar einbrachte. Von dem Geld erhielt Ghyslain einen Geschenkgutschein sowie einen MP3-Spieler. Jedimeister.net rief zu einer Petition auf, um [[Lucasfilm]] davon zu überzeugen, Ghyslain ein Cameo-Auftritt in ''[[Episode III – Die Rache der Sith]]'' zugute kommen zu lassen. Zwar scheiterte der Aufruf, aber stattdessen bekam der Kanadier von [[Ray Park]], dem Schauspieler von Darth Maul, ein handsigniertes Lichtschwert-Replik geschenkt.
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Nach einigen Wochen änderte sich die allgemeine Stimmung und Ghyslain erhielt Tausende von Mails, die ihm zum Durchhalten aufforderten oder die ihm versöhnliche Worte spendierten. Die Betreiber des Webtagebuchs waxy.org begannen sogar eine Spendenaktion, die rund 3.500 Dollar einbrachte. Von dem Geld erhielt Ghyslain einen Geschenkgutschein sowie einen MP3-Spieler. Jedimeister.net rief zu einer Petition auf, um [[Lucasfilm]] davon zu überzeugen, Ghyslain ein Cameo-Auftritt in {{E3}} zugute kommen zu lassen. Zwar scheiterte der Aufruf, aber stattdessen bekam der Kanadier von [[Ray Park]], dem Schauspieler von Darth Maul, ein handsigniertes Lichtschwert-Replik geschenkt.
   
 
Für Ghyslain selbst hatte dieser Ausflug in die höhnende und spöttende Medienwelt und der Wiedereintritt in die Realität schwere psychische Folgen. Auch noch nach zwei Jahren nach Veröffentlichung des Videoclips befand sich Ghyslain in psychologischer Betreuung und wurde zeitweise sogar stationär in der Kinderpsychiatrie des örtlichen Hospitals behandelt. Seine Eltern verklagten Ghyslains Mitschüler und mutmaßliche Video-Piraten zu Schadensersatz in Höhe von 225.000 Dollar. 2004 wurde Ghyslain von den Machern der Skateboard-Simulation ''Tony Hawk Underground 2'' in einem Easter Egg eingebaut. 2005 erschien das „Star Wars-Kid“ in der Zeichentrickserie [[wikipedia:American Dad|American Dad]] in einer kurzen Rolle.
 
Für Ghyslain selbst hatte dieser Ausflug in die höhnende und spöttende Medienwelt und der Wiedereintritt in die Realität schwere psychische Folgen. Auch noch nach zwei Jahren nach Veröffentlichung des Videoclips befand sich Ghyslain in psychologischer Betreuung und wurde zeitweise sogar stationär in der Kinderpsychiatrie des örtlichen Hospitals behandelt. Seine Eltern verklagten Ghyslains Mitschüler und mutmaßliche Video-Piraten zu Schadensersatz in Höhe von 225.000 Dollar. 2004 wurde Ghyslain von den Machern der Skateboard-Simulation ''Tony Hawk Underground 2'' in einem Easter Egg eingebaut. 2005 erschien das „Star Wars-Kid“ in der Zeichentrickserie [[wikipedia:American Dad|American Dad]] in einer kurzen Rolle.

Version vom 10. Juli 2014, 17:36 Uhr

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Ghyslain

Ghyslain Raza.

Ghyslain Raza ist ein Star Wars-Fan aus dem kanadischen Trois-Rivières, Quebec. Im November 2002 filmte er sich selbst, wie er mit einem Golfball-Aufheber einen Lichtschwertkampf nachstellte. Durch Zufall gelangte der kurze Videoclip ins Internet, wo die Datei über eine Millionen Mal heruntergeladen wurde. Innerhalb kürzester Zeit avancierte der damals 15-jährige Kanadier zum Gespött der Medienwelt, die ihm auch den Beinamen „Star Wars-Kid“ verlieh.

Star-Wars-Kid

Der damals 15-jährige Zehntklässler Ghyslain Raza nahm im November 2002 an einem Videoprojekt seiner High School teil. Nachdem der Kurs vorüber war und sich seine Mitschüler verabschiedeten, verbrachte Einzelgänger Ghyslain noch einige Zeit im schuleigenen Videostudio. Nicht wissend, dass die Kamera noch immer aufzeichnete, schnappte sich Ghyslain einen Golfball-Aufheber und fuchtelte diesen wie Darth Mauls Doppelklingen-Lichtschwert aus Episode I – Die dunkle Bedrohung herum. Er keuchte, sprang durch den Raum und ahmte gleichzeitig die bekannten Summ-Geräusche der Lichtschwerter nach. Nach einer zwei minütigen Einlage hatte sich der Schüler verausgabt und verließ die Schule, ohne jedoch die Videokassette aus der Kamera zu nehmen.

Am 19. April 2003 legte einer seiner Klassenkameraden das Band ein und entdeckte dabei das geheime Lichtschwert-Workout von Ghyslain. Die Mitschüler empfanden die ungelenke Performance so belustigend, dass sie den Clip wenig später in der Internet-Tauschbörse Kazaa zum Download bereit stellten. Innerhalb von zwei Wochen wurde die Datei über eine Millionen Mal heruntergeladen und sogar Medien wie die New York Times oder der Spiegel berichten über das Internetphänomen. Schließlich fügten einige Fans dem Clip noch originalgetreue Laser- und Geräuscheffekte ein und wieder andere erstellten zahlreiche Witzversionen. So verdrängte Ghyslain nicht nur Obi-Wan Kenobi aus seinem Kampf zwischen Darth Vader in Episode IV – Eine neue Hoffnung, sondern der pummelige Kanadier wurde schließlich auch als Batman, Terminator und als Ritter der Kokosnuss dargestellt. Sogar eine mit Furzgeräuschen unterlegte Version erfreute sich großer Beliebtheit. Selbst eine eigene Internetseite wurde dem als „Star Wars-Kid“ verspotteten Zehntklässler gewidmet, Jedimaster.net.

Nach einigen Wochen änderte sich die allgemeine Stimmung und Ghyslain erhielt Tausende von Mails, die ihm zum Durchhalten aufforderten oder die ihm versöhnliche Worte spendierten. Die Betreiber des Webtagebuchs waxy.org begannen sogar eine Spendenaktion, die rund 3.500 Dollar einbrachte. Von dem Geld erhielt Ghyslain einen Geschenkgutschein sowie einen MP3-Spieler. Jedimeister.net rief zu einer Petition auf, um Lucasfilm davon zu überzeugen, Ghyslain ein Cameo-Auftritt in Episode III – Die Rache der Sith zugute kommen zu lassen. Zwar scheiterte der Aufruf, aber stattdessen bekam der Kanadier von Ray Park, dem Schauspieler von Darth Maul, ein handsigniertes Lichtschwert-Replik geschenkt.

Für Ghyslain selbst hatte dieser Ausflug in die höhnende und spöttende Medienwelt und der Wiedereintritt in die Realität schwere psychische Folgen. Auch noch nach zwei Jahren nach Veröffentlichung des Videoclips befand sich Ghyslain in psychologischer Betreuung und wurde zeitweise sogar stationär in der Kinderpsychiatrie des örtlichen Hospitals behandelt. Seine Eltern verklagten Ghyslains Mitschüler und mutmaßliche Video-Piraten zu Schadensersatz in Höhe von 225.000 Dollar. 2004 wurde Ghyslain von den Machern der Skateboard-Simulation Tony Hawk Underground 2 in einem Easter Egg eingebaut. 2005 erschien das „Star Wars-Kid“ in der Zeichentrickserie American Dad in einer kurzen Rolle.

Die Internetseite urlesque.com kürte im April 2009 das Star Wars-Kid-Video aus einer Liste von einhundert Internetvideos als das Most Iconic Internet Video. Jedes der vorgestellten Videos wurde zudem mit einer Erklärung über die Entstehung und Verbreitungsgeschichte versehen. Die Macher der Seite entschieden sich für das Video vom Star Wars-Kid unter anderem mit folgender Begründung:

»Weil wir alle das Star Wars Kid sind. Wir haben alle einmal unbeholfen und albern Bewegungen vor dem Spiegel nachgestellt... Nur haben wir nicht das Band in der Kamera gelassen.«
„Because we're all the Star Wars Kid. We've all been there, awkward and goofy, showing off our moves in front of the mirror... We just didn't leave the tape in the camcorder.“
— Andy Baio (Quelle)

Weblinks